What the f*ck ist Traduktion?
Ich google „ukrainischer Volkstanz” und YouTube zeigt mir in Form eines Videos mit der Überschrift „ukrainischer Volkstanz”, was es ist. „Toll!”, denke ich mir. Auf den zweiten Blick bröckelt die Freude: in meiner YouTube Playlist erscheint derselbe Tanz in verschiedenen Kopien und Versionen mit teils anderen Kostümen, variierenden choreographischen Strukturen, Genderrollen und geographischen Verortungen. Dieses Problem habe ich nicht zum ersten Mal! Welcher Tanz ist denn jetzt „der richtige“? Und ist das überhaupt ukrainischer Tanz?
Ich fange also an zu recherchieren: Woher kommt der ukrainische Tanz? Wann genau entstand er? … Nur, dass alles funktioniert irgendwie nicht. Hier und da gibt es einen PDF-Katalog zum Herunterladen, in dem Volkstänze mit Namen und Datierung notiert sind, die sich aber mit dem nächsten heruntergeladenen PDF schon wieder widersprechen. „Alles Fake!“, denke ich mir, während ich gleichzeitig weiß, dass das ja jetzt auch nicht stimmen kann. Die Antwort ist: Es ist komplex!
Was ich schnell herausfand: Volkstänze wurden traditionell mündlich von einer Generation zur nächsten überliefert. Das Überliefern nennt man tradieren. Das Verb tradieren leitet sich aus dem Lateinischen trādereab - von Hand zu Hand, mündlich oder schriftlich weitergeben, übereignen, überliefern, aufzeichnen.[1] Tradieren bedeutet also überliefern (von Gewohnheiten, Bräuchen, Gepflogenheiten etc.) bzw. etwas Überliefertes weiterführen und weitergeben.
Ich muss an die Metapher des Fadenspiels von Donna Haraway denken. Sie beschreibt das Fadenspiel so: „Die Praxis dieses Spiels beinhaltet das Weitergeben und Entgegennehmen, das Herstellen und Aufheben von Fäden und deren Fallenlassen.“[2] „Es beinhaltet das Hin- und Hergeben von Mustern, manchmal konservierend, manchmal entwerfend und erfindend.“[3] „Fadenspiele sind wie Geschichten. „Sie schlagen Muster vor. Es entsteht ein Fadenspiel, eine Geschichte, eine spekulative Fabel.“[4]
Ein paar Infos über Traduktion im Volkstanz
Wie in der Beschreibung des Spiels mit den Fäden bei Haraway, geht es im Volkstanz um das Weitergeben und In-Empfang-nehmen von Mustern, Schritten und Erzählungen. Dabei passiert es, dass Schritte fallengelassen werden und andere sich neu verknüpfen. Es ist ein Weitergeben von Verbindungen, ein Geschichtenerzählen - von Tanz zu Tanz geht. Der Volkstanz spiegelt die Lebensverhältnisse der Menschen wider, von denen er geschaffen und ausgeübt wird. Die Weiterentwicklung von Volkstanz ist ursprünglich etwas, das mit der Zeit geht, wie gesellschaftliche Wandlung selbst auch. Es ist ein ständig fortdauernder Prozess, eine hybride Mischung aus Nachahmung, Destruktion und Kreation.
Mit der Verschriftlichung von vielen Volkstänze, wie es ca. ab dem 18. Jh. In Europageschah, wurden die sich zuvor stetig weiterwebenden Fäden festgetackert und mit Titeln fixiert. Der Katalog der durch die Festschreibung entstandenen Volkstanztitel markiert einen Bruch in der Tradition des Volkstanzes, wie es Dr. Hanna Walsdorf in ihrem Vortrag "Volkstanz_Tradition“ beschreibt. Durch diese Festschreibung wurden Tänze auf einmal mit dem Buch in der Hand und nicht mehr mündlich weitergegeben. Damit entstand, so folgert sie weiter, nicht nur eine Fixierung einer an sich dynamischen Kulturpraktik, sondern auch eine Einschreibfläche für ideologische Kodierungen, politische Instrumentalisierungen.[5] Diese, wie man sich denken kann, können schnell mal in eine Projektionsfläche für das Klischee-Bild eines Volkes münden. Das Katalogisieren in Klischee-Bilder passiert mir auch, wenn ich auf YouTube Volkstänze anschaue. Durch die Überschriften der Videos werden Tänze etikettiert und zu Aushängeschildern einer Kultur. Das Video heißt: „Ukrainischer Tanz“ - ob dies nun blanke Etikette, teilweise oder frei nach Schnauze erfunden ist, weiß ich so schnell nicht, aber ich kaufe das Video erst einmal als authentischen ukrainischen Tanz ab, weil es ja in der Überschrift steht. So klar und einfach ist das aber nicht!
Hier mal ein Beispiel: Wenn ich auf YouTube nach Niederdeutschen Tänzen google, werden mir unter anderem die Tänze: Seyras, Tampete, Trioletts, Blankeneser Fischertanz oder Wilhelmsburger Kontratanz [6] angeboten und ich denke zuerst „Oh wow, so viele verschiedene Tänze! Crazy!“. Am Ende handelt es sich lediglich um abgewandelte Variationen, die alle vom selben Stammbaum kommen, nämlich der Familie der Kontratänze und ggf. lediglich lokale Variationen voneinander sind, wie zum Beispiel dem Blankeneser Fischertanz und dem Wilhelmsburger Kontratanz, die nach zwei unterschiedlichen Hamburger Stadtteilen benannt sind aber genau der selbe Tänze sind!? Schaut man über die Ländergrenze rüber zum Nachbarn, können wir die Fäden und Spuren von Volkstanzschritten nachverfolgen, die auf der anderen Seite der Ländergrenze mit anderem Namen etikettiert wurden. Das Beste: In England gibt’s den Kontartanz auch! Original Englisch natürlich! Hier heißt der Tanz übrigens nicht Kontratanz, sondern "country dance"= „Landtanz“. Der Country dance wurde von den Deutschen dann in "contra dance" übersetzt. Die Franzosen machten das gleiche: Hier heißt der Tanz "contre danse". In Deutsch wie in Französisch bedeutet das: "Gegeneinander tanzen", damit ist ein Tanz beschrieben, bei dem sich die Tanzpaare gegenüberstehen. Es ist, um das Geheimnis zu lüften, ganz einfach ein Gesellschaftstanz, der im 16. Jahrhundert in England entstand und im 17. und 18. Jh. in ganz Europa zu einem sehr beliebten Gesellschaftstanz wurde.[7] Die oben genannten Tänze, sind Tänze, die sich aus einem Tanz heraus in unterschiedlichen Regionen, Ländergrenzen und Zeiten entwickelt haben.
Nachdem ich das weiß, frage ich mich im Folgenden, was das Ganze dann mit deutschem Kulturgut zu tun hat (war doch ein „deutscher“ Volkstanz oder?) und zum anderen: Was haben die eigentlich vor dem 17. Jh. in Deutschland getanzt?
Die Frage steht aber heute gar nicht zur Debatte. Heute sieht das so aus: Da gibt es deutschen Volkstanz und das ist so! Der ist katalogisiert und wird gepflegt. Zumindest solange die Pfleger*innen (meist heute im Durchschnittsalter von 70-80 Jahren) noch leben. Aber was ist eigentlich, wenn die aussterben?
Hier ein Vorschlag: Volkstanztraduktion am Beispiel neuer Medien – vielleicht eine Idee?
Dem heute für die breite Gesellschaft eher gefühlt abgeriegelten Raum der traditionellen Volkstänze steht der offene und sich ständig weiterentwickelnde digitale Raum für die Verbreitung und Weitergabe von Tanz gegenüber.
Heute gibt es – medial beschleunigt – längst transnationales Tanzvokabular und – transnationale Praktiken, die sich stark an den kulturellen Identitäten verschiedener Gruppierungen oder popkultureller Communities orientieren. Im Internet entstehen heute neue, virale Tänze, die Identität und Gemeinschaft stiften können. Über Plattformen wie YouTube und TikTok, an denen eine stetig wachsende globale Community Teil hat, werden über nationale Grenzen hinweg pop-kulturelle Tänze tradiert.
Im Internet lassen sich Tanzvideos unendlich distribuieren. Das Netz ist ein riesiger Pool an Bilddaten. Heute kann jeder sein Tanzvideo hochladen und seinen „Tanz“ veröffentlichen. Im Netz sind heute zig Profi- wie Amateurtanzvideos abrufbar - der Zugang ist grenzenlos. Allesamt ready to download and upload again….Innerhalb digitaler Communities werden Tänze kopiert, variiert und wieder ins Netz gestellt. Dabei wird, wie Roman Marek in seinem Buch Understanding You- Tube eindrücklich beschreibt, auf die Grundfunktion der Digitalität zurückgegriffen: dem Übertragen, Speichern, weiterentwickeln und Prozessieren. Es entsteht ein Prozess der Wiederholung und Zirkulation des Bildmaterials.[8]
Das Material wird hier aber nicht einfach nur weitergereicht, sondern durch seine Verbreitung modifiziert. Das nennt man auch produktive Weiterverwendung! Es entsteht, wie Roman Marek weiter folgert, eine Wiederholung mit Differenz, ein modifiziertes- und nicht exakt reproduziertes Material. Es ist ein Prozess der Auswahl, Anreicherung, Neukombination und Modifikation des im Umlauf befindlichen Ideenmaterials. Es ist ein gleichsam destruktiver wie kreativer Prozess.[9] So, wie Roman Marek es erklärt, vermischen, modifizieren und verändern sich die Tänze in einem lebendigen Kreislauf der Traduktion, in der die Autor*innenschaft des Orignals verschwimmt. Dies hat zu einer tiefgreifenden Veränderung in der Wahrnehmung des Materials geführt: Die Videoclips haben ihren Status als Endprodukt verloren. Damit stehen sie unversehens zur Verhandlung, sie werden zu fragmentarisierbaren Videoschnipseln, zu Rohmaterial, das zur Weiterbearbeitung freigegeben ist. Dabei mutiert die Videoplattform zu einem Gratis-Selbstbedienungsladen. Der Leitspruch Broadcast yourself der Videoplattform YouTube wird erweitert mit einem Serve yourself Shop! [10]
Dies geschieht innerhalb der Gruppe der aktiven Nutzer*innen der virtual community. Dieser Prozess ist Teil populärer Kultur und Alltagspraxis. Dabei kann sich die Community über den gesamten Globus spannen, so wie in der viral gegangenen Dance Challenge von Jerusalema.[11] Der Tanz zu dem Popsong Hit Jerusalemaaus Südafrika wurde von Millionen Privatpersonen und ganzen Belegschaften wie der vom Nashorn Sanctuaryin Afrika oder von den Stewardessen von Thai Airways als Gruppenchoreographie einstudiert und als Video ins Netz hochgeladen. Die Grundchoreographie ist dabei immer dieselbe, wobei sich aber zig Variationen der Choreographie entwickeln. Diese kleinen Variationen ermöglichen das Entstehen von nicht gesteuerten, unvorhersehbaren Prozessen, die zu völlig neuen Produkten führen.[12] Also eigentlich ein bisschen wie damals beim „Contredanse“ ;).
Bietet also das Internet Möglichkeiten für den Volkstanz von morgen? Sollten wir die Praxis des Tradierens, inspiriert durch das Beispiel der neuen Medien, heute wieder aufgreifen und unsere „deutschen Tänze“ vielleicht wieder weiter tradieren?
Ok, aber was kann uns die Wiederaufnahme der Praxis der Traduktion für den Volkstanz bringen?
Um diese Frage zu beantworten, machen wir einen Exkurs zu dem Künstler Duchamp. Der Herr Duchamp hat unserer Mona Lisa (ein „unantastbares Meisterwerk“) einfach mal einen Schnurrbart auf Oberlippe und Kinn gemalt. Andere Trittbrettfahrer haben ihr später noch einen Joint zwischen die Lippen geklemmt. Was Duchamp damit erreichte, ist, ein althergebrachtes Meisterwerk wieder ins aktuelle Bewusstsein zu bringen und damit in Umlauf zu bringen. Etwas Ähnliches macht auch die mongolische „Ramstein“ Heavy Metal Band The Hu.[13] The Hu greift das traditionelle mongolische Hals-Singen wieder auf, schnappt sich die traditionellen Instrumente und produziert damit Heavy Metal. Und das ist dann auch noch hip!!!
Was hier entsteht ist eine Gleichzeitigkeit von Auflösung und Bewahrung.[14] In den beiden Beispielen oben werden traditionelle Werke und Werkzeuge als Rohmaterial übernommen und in einem anderen zeitlichen und ästhetischen Kontext re-inszeniert. Dadurch entsteht am Ende ein völlig neues Produkt.
Die Erfindungen sind Verknüpfungen bereits vorangegangener Ideen, genau wie die Weiterentwicklung vom „Kontratanz“ (oder soll ich mal zur Abwechslung „contredanse“ sagen?). Es muss kein großes Kunstwerk sein. Der oben beschriebene Prozess findet auch im Kleinen jeden Tag unausweichlich statt, indem wir durch Nachahmung und unsere immer dazugehörige persönliche Variation der Nachahmung unseren Senf dazugeben. Und durch jeden Senf, den wir dazugeben, schaffen wir Neues.
Wie soll der Volkstanz von morgen nun aussehen? Oder soll es ihn gar nicht mehr geben?
Wenn Volkstanz ein gesellschaftliches Spiegelbild ist, kann Volkstanz nicht datiert sein, denn dann verliert er, wie wir in unserer heutigen Gesellschaft sehen, seine Relevanz. Den Volkstanz in der verstaubten Schublade langsam zu vergessen oder ihn nationalkonservativen Gruppierung zu überlassen, ist keine Option. Wenn wir den Volkstanz aber in die Zukunft tragen wollen, sollten wir uns fragen, wie und in welcher Form wir dieses Kulturerbe tradieren wollen.
Aber wie tradieren? Die Traduktionsprozesse in den neuen Medien machen es vor. Sie erinnern mich ans Schreiben im poststrukturalistischen Sinne, d.h. als bestehend aus Iterationen, Wiederholungen und Zitaten, definiert. Laut Derrida kann
„jedes Zeichen, sprachlich oder nicht-sprachlich, gesprochen oder geschrieben, in kleinen oder großen Einheiten, zitiert werden, zwischen Anführungszeichen gesetzt werden; dabei kann es mit jedem gegebenen Kontext brechen und eine Unendlichkeit neuer Kontexte auf eine Art und Weise hervorbringen, die absolut unendlich ist.“ (Derrida, S.144) [15]
Wenn ich Derrida also richtig verstehe, kann jedes Element mit jedem anderen beliebigen Element in Verbindung gesetzt werden und neue Kontexte schaffen: Heißt das dann quasi, Müsli mit Safran und das Ganze mit asiatischen Stäbchen essen? Also anders formuliert, kann ich einen deutschen Tanzschritt neben einen koreanischen Tanzschritt setzen? Kann ich die ukrainischen Stickereien, die wir auf den Blusen der Tänzerinnen sehen, über die Streifenmuster der iranischen Röcke setzen? Wenn moderne Gesellschaft ein kulturelles Hybrid ist, sollte es der „Volkstanz“ von heute dann auch sein?
Die Frage ist, wie wir in einer globalisierten Welt unser Kulturerbe in die Zukunft projizieren wollen und vor allen Dingen, was wir damit sagen wollen. Traduktion ist, wie mit dem eingangs beschriebenen Bild des Fadenspiels von Donna Haraway vereinfacht dargestellt, ein In- Empfang-Nehmen und Weitergeben von Mustern. Dabei werden Fäden fallen gelassen, aber es können auch neue Dinge entstehen. Die String Figures (=Fadenfiguren) von Donna Haraway sind für sie nur eine mögliche Ausformulierung von den von ihr geprägten „SF´s“. „SF´s“ kann ausformuliert auch bedeuten: „so far“ (bis jetzt), spekulative Fabulation, Science-Fantasy und Science-Fiction. [16] Das heißt doch eigentlich, wir können die Fäden der uns weitergegebenen tradierten Muster unseres Kulturerbes wieder in die Hände nehmen und neue politisch-kulturelle spekulative-Fantasy-Visionen in die Zukunft hinein fabulieren. Für eine Vision von Morgen, denn die brauchen wir in unserer globalisierten Gesellschaft sicherlich noch.
[1] Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.dwds.de/wb/tradieren
[2] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.11
[3] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.52
[4] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.21
[5]Vgl.Dr.Walsdorf,Hanna,Vortrag"Volkstanz_Tradition“,Letzter-Zugriff-19.03.2021, https://www.tanzfonds.de/media/TE_projekte/te106_heute_volkstanzen/Vortrag_Walsdorf_Volkstanz_Tradition.pdf
[6] YouTube, Seyras, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=VBMN_Vl7aUk&t=40s
YouTube, Blankeneser Fischertanz, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=P4LJU8rWXk4
YouTube, Tampete, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=0EscQbN4cOQ
YouTube, Triolets, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=K-pj1QNMp4s
[7] Wikipedia, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://de.wikipedia.org/wiki/Kontratanz
[8] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.42
[9] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.14
[10] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.139
[11] YouTube, 10 Best Jerusalema Dance Moves |WORLDWIDE, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=1zl3f6zwc-M
[12] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.139
[13] YouTube, The Hu, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=v4xZUr0BEfE
[14] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.192
[15] Schechner, Richard (2006) Performance Studies - an introduction, 2nd Edition, Routledge, New York and London, S. 144 Zitat:Derrida, 1988
[16] Vgl. Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.20
Ich google „ukrainischer Volkstanz” und YouTube zeigt mir in Form eines Videos mit der Überschrift „ukrainischer Volkstanz”, was es ist. „Toll!”, denke ich mir. Auf den zweiten Blick bröckelt die Freude: in meiner YouTube Playlist erscheint derselbe Tanz in verschiedenen Kopien und Versionen mit teils anderen Kostümen, variierenden choreographischen Strukturen, Genderrollen und geographischen Verortungen. Dieses Problem habe ich nicht zum ersten Mal! Welcher Tanz ist denn jetzt „der richtige“? Und ist das überhaupt ukrainischer Tanz?
Ich fange also an zu recherchieren: Woher kommt der ukrainische Tanz? Wann genau entstand er? … Nur, dass alles funktioniert irgendwie nicht. Hier und da gibt es einen PDF-Katalog zum Herunterladen, in dem Volkstänze mit Namen und Datierung notiert sind, die sich aber mit dem nächsten heruntergeladenen PDF schon wieder widersprechen. „Alles Fake!“, denke ich mir, während ich gleichzeitig weiß, dass das ja jetzt auch nicht stimmen kann. Die Antwort ist: Es ist komplex!
Was ich schnell herausfand: Volkstänze wurden traditionell mündlich von einer Generation zur nächsten überliefert. Das Überliefern nennt man tradieren. Das Verb tradieren leitet sich aus dem Lateinischen trādereab - von Hand zu Hand, mündlich oder schriftlich weitergeben, übereignen, überliefern, aufzeichnen.[1] Tradieren bedeutet also überliefern (von Gewohnheiten, Bräuchen, Gepflogenheiten etc.) bzw. etwas Überliefertes weiterführen und weitergeben.
Ich muss an die Metapher des Fadenspiels von Donna Haraway denken. Sie beschreibt das Fadenspiel so: „Die Praxis dieses Spiels beinhaltet das Weitergeben und Entgegennehmen, das Herstellen und Aufheben von Fäden und deren Fallenlassen.“[2] „Es beinhaltet das Hin- und Hergeben von Mustern, manchmal konservierend, manchmal entwerfend und erfindend.“[3] „Fadenspiele sind wie Geschichten. „Sie schlagen Muster vor. Es entsteht ein Fadenspiel, eine Geschichte, eine spekulative Fabel.“[4]
Ein paar Infos über Traduktion im Volkstanz
Wie in der Beschreibung des Spiels mit den Fäden bei Haraway, geht es im Volkstanz um das Weitergeben und In-Empfang-nehmen von Mustern, Schritten und Erzählungen. Dabei passiert es, dass Schritte fallengelassen werden und andere sich neu verknüpfen. Es ist ein Weitergeben von Verbindungen, ein Geschichtenerzählen - von Tanz zu Tanz geht. Der Volkstanz spiegelt die Lebensverhältnisse der Menschen wider, von denen er geschaffen und ausgeübt wird. Die Weiterentwicklung von Volkstanz ist ursprünglich etwas, das mit der Zeit geht, wie gesellschaftliche Wandlung selbst auch. Es ist ein ständig fortdauernder Prozess, eine hybride Mischung aus Nachahmung, Destruktion und Kreation.
Mit der Verschriftlichung von vielen Volkstänze, wie es ca. ab dem 18. Jh. In Europageschah, wurden die sich zuvor stetig weiterwebenden Fäden festgetackert und mit Titeln fixiert. Der Katalog der durch die Festschreibung entstandenen Volkstanztitel markiert einen Bruch in der Tradition des Volkstanzes, wie es Dr. Hanna Walsdorf in ihrem Vortrag "Volkstanz_Tradition“ beschreibt. Durch diese Festschreibung wurden Tänze auf einmal mit dem Buch in der Hand und nicht mehr mündlich weitergegeben. Damit entstand, so folgert sie weiter, nicht nur eine Fixierung einer an sich dynamischen Kulturpraktik, sondern auch eine Einschreibfläche für ideologische Kodierungen, politische Instrumentalisierungen.[5] Diese, wie man sich denken kann, können schnell mal in eine Projektionsfläche für das Klischee-Bild eines Volkes münden. Das Katalogisieren in Klischee-Bilder passiert mir auch, wenn ich auf YouTube Volkstänze anschaue. Durch die Überschriften der Videos werden Tänze etikettiert und zu Aushängeschildern einer Kultur. Das Video heißt: „Ukrainischer Tanz“ - ob dies nun blanke Etikette, teilweise oder frei nach Schnauze erfunden ist, weiß ich so schnell nicht, aber ich kaufe das Video erst einmal als authentischen ukrainischen Tanz ab, weil es ja in der Überschrift steht. So klar und einfach ist das aber nicht!
Hier mal ein Beispiel: Wenn ich auf YouTube nach Niederdeutschen Tänzen google, werden mir unter anderem die Tänze: Seyras, Tampete, Trioletts, Blankeneser Fischertanz oder Wilhelmsburger Kontratanz [6] angeboten und ich denke zuerst „Oh wow, so viele verschiedene Tänze! Crazy!“. Am Ende handelt es sich lediglich um abgewandelte Variationen, die alle vom selben Stammbaum kommen, nämlich der Familie der Kontratänze und ggf. lediglich lokale Variationen voneinander sind, wie zum Beispiel dem Blankeneser Fischertanz und dem Wilhelmsburger Kontratanz, die nach zwei unterschiedlichen Hamburger Stadtteilen benannt sind aber genau der selbe Tänze sind!? Schaut man über die Ländergrenze rüber zum Nachbarn, können wir die Fäden und Spuren von Volkstanzschritten nachverfolgen, die auf der anderen Seite der Ländergrenze mit anderem Namen etikettiert wurden. Das Beste: In England gibt’s den Kontartanz auch! Original Englisch natürlich! Hier heißt der Tanz übrigens nicht Kontratanz, sondern "country dance"= „Landtanz“. Der Country dance wurde von den Deutschen dann in "contra dance" übersetzt. Die Franzosen machten das gleiche: Hier heißt der Tanz "contre danse". In Deutsch wie in Französisch bedeutet das: "Gegeneinander tanzen", damit ist ein Tanz beschrieben, bei dem sich die Tanzpaare gegenüberstehen. Es ist, um das Geheimnis zu lüften, ganz einfach ein Gesellschaftstanz, der im 16. Jahrhundert in England entstand und im 17. und 18. Jh. in ganz Europa zu einem sehr beliebten Gesellschaftstanz wurde.[7] Die oben genannten Tänze, sind Tänze, die sich aus einem Tanz heraus in unterschiedlichen Regionen, Ländergrenzen und Zeiten entwickelt haben.
Nachdem ich das weiß, frage ich mich im Folgenden, was das Ganze dann mit deutschem Kulturgut zu tun hat (war doch ein „deutscher“ Volkstanz oder?) und zum anderen: Was haben die eigentlich vor dem 17. Jh. in Deutschland getanzt?
Die Frage steht aber heute gar nicht zur Debatte. Heute sieht das so aus: Da gibt es deutschen Volkstanz und das ist so! Der ist katalogisiert und wird gepflegt. Zumindest solange die Pfleger*innen (meist heute im Durchschnittsalter von 70-80 Jahren) noch leben. Aber was ist eigentlich, wenn die aussterben?
Hier ein Vorschlag: Volkstanztraduktion am Beispiel neuer Medien – vielleicht eine Idee?
Dem heute für die breite Gesellschaft eher gefühlt abgeriegelten Raum der traditionellen Volkstänze steht der offene und sich ständig weiterentwickelnde digitale Raum für die Verbreitung und Weitergabe von Tanz gegenüber.
Heute gibt es – medial beschleunigt – längst transnationales Tanzvokabular und – transnationale Praktiken, die sich stark an den kulturellen Identitäten verschiedener Gruppierungen oder popkultureller Communities orientieren. Im Internet entstehen heute neue, virale Tänze, die Identität und Gemeinschaft stiften können. Über Plattformen wie YouTube und TikTok, an denen eine stetig wachsende globale Community Teil hat, werden über nationale Grenzen hinweg pop-kulturelle Tänze tradiert.
Im Internet lassen sich Tanzvideos unendlich distribuieren. Das Netz ist ein riesiger Pool an Bilddaten. Heute kann jeder sein Tanzvideo hochladen und seinen „Tanz“ veröffentlichen. Im Netz sind heute zig Profi- wie Amateurtanzvideos abrufbar - der Zugang ist grenzenlos. Allesamt ready to download and upload again….Innerhalb digitaler Communities werden Tänze kopiert, variiert und wieder ins Netz gestellt. Dabei wird, wie Roman Marek in seinem Buch Understanding You- Tube eindrücklich beschreibt, auf die Grundfunktion der Digitalität zurückgegriffen: dem Übertragen, Speichern, weiterentwickeln und Prozessieren. Es entsteht ein Prozess der Wiederholung und Zirkulation des Bildmaterials.[8]
Das Material wird hier aber nicht einfach nur weitergereicht, sondern durch seine Verbreitung modifiziert. Das nennt man auch produktive Weiterverwendung! Es entsteht, wie Roman Marek weiter folgert, eine Wiederholung mit Differenz, ein modifiziertes- und nicht exakt reproduziertes Material. Es ist ein Prozess der Auswahl, Anreicherung, Neukombination und Modifikation des im Umlauf befindlichen Ideenmaterials. Es ist ein gleichsam destruktiver wie kreativer Prozess.[9] So, wie Roman Marek es erklärt, vermischen, modifizieren und verändern sich die Tänze in einem lebendigen Kreislauf der Traduktion, in der die Autor*innenschaft des Orignals verschwimmt. Dies hat zu einer tiefgreifenden Veränderung in der Wahrnehmung des Materials geführt: Die Videoclips haben ihren Status als Endprodukt verloren. Damit stehen sie unversehens zur Verhandlung, sie werden zu fragmentarisierbaren Videoschnipseln, zu Rohmaterial, das zur Weiterbearbeitung freigegeben ist. Dabei mutiert die Videoplattform zu einem Gratis-Selbstbedienungsladen. Der Leitspruch Broadcast yourself der Videoplattform YouTube wird erweitert mit einem Serve yourself Shop! [10]
Dies geschieht innerhalb der Gruppe der aktiven Nutzer*innen der virtual community. Dieser Prozess ist Teil populärer Kultur und Alltagspraxis. Dabei kann sich die Community über den gesamten Globus spannen, so wie in der viral gegangenen Dance Challenge von Jerusalema.[11] Der Tanz zu dem Popsong Hit Jerusalemaaus Südafrika wurde von Millionen Privatpersonen und ganzen Belegschaften wie der vom Nashorn Sanctuaryin Afrika oder von den Stewardessen von Thai Airways als Gruppenchoreographie einstudiert und als Video ins Netz hochgeladen. Die Grundchoreographie ist dabei immer dieselbe, wobei sich aber zig Variationen der Choreographie entwickeln. Diese kleinen Variationen ermöglichen das Entstehen von nicht gesteuerten, unvorhersehbaren Prozessen, die zu völlig neuen Produkten führen.[12] Also eigentlich ein bisschen wie damals beim „Contredanse“ ;).
Bietet also das Internet Möglichkeiten für den Volkstanz von morgen? Sollten wir die Praxis des Tradierens, inspiriert durch das Beispiel der neuen Medien, heute wieder aufgreifen und unsere „deutschen Tänze“ vielleicht wieder weiter tradieren?
Ok, aber was kann uns die Wiederaufnahme der Praxis der Traduktion für den Volkstanz bringen?
Um diese Frage zu beantworten, machen wir einen Exkurs zu dem Künstler Duchamp. Der Herr Duchamp hat unserer Mona Lisa (ein „unantastbares Meisterwerk“) einfach mal einen Schnurrbart auf Oberlippe und Kinn gemalt. Andere Trittbrettfahrer haben ihr später noch einen Joint zwischen die Lippen geklemmt. Was Duchamp damit erreichte, ist, ein althergebrachtes Meisterwerk wieder ins aktuelle Bewusstsein zu bringen und damit in Umlauf zu bringen. Etwas Ähnliches macht auch die mongolische „Ramstein“ Heavy Metal Band The Hu.[13] The Hu greift das traditionelle mongolische Hals-Singen wieder auf, schnappt sich die traditionellen Instrumente und produziert damit Heavy Metal. Und das ist dann auch noch hip!!!
Was hier entsteht ist eine Gleichzeitigkeit von Auflösung und Bewahrung.[14] In den beiden Beispielen oben werden traditionelle Werke und Werkzeuge als Rohmaterial übernommen und in einem anderen zeitlichen und ästhetischen Kontext re-inszeniert. Dadurch entsteht am Ende ein völlig neues Produkt.
Die Erfindungen sind Verknüpfungen bereits vorangegangener Ideen, genau wie die Weiterentwicklung vom „Kontratanz“ (oder soll ich mal zur Abwechslung „contredanse“ sagen?). Es muss kein großes Kunstwerk sein. Der oben beschriebene Prozess findet auch im Kleinen jeden Tag unausweichlich statt, indem wir durch Nachahmung und unsere immer dazugehörige persönliche Variation der Nachahmung unseren Senf dazugeben. Und durch jeden Senf, den wir dazugeben, schaffen wir Neues.
Wie soll der Volkstanz von morgen nun aussehen? Oder soll es ihn gar nicht mehr geben?
Wenn Volkstanz ein gesellschaftliches Spiegelbild ist, kann Volkstanz nicht datiert sein, denn dann verliert er, wie wir in unserer heutigen Gesellschaft sehen, seine Relevanz. Den Volkstanz in der verstaubten Schublade langsam zu vergessen oder ihn nationalkonservativen Gruppierung zu überlassen, ist keine Option. Wenn wir den Volkstanz aber in die Zukunft tragen wollen, sollten wir uns fragen, wie und in welcher Form wir dieses Kulturerbe tradieren wollen.
Aber wie tradieren? Die Traduktionsprozesse in den neuen Medien machen es vor. Sie erinnern mich ans Schreiben im poststrukturalistischen Sinne, d.h. als bestehend aus Iterationen, Wiederholungen und Zitaten, definiert. Laut Derrida kann
„jedes Zeichen, sprachlich oder nicht-sprachlich, gesprochen oder geschrieben, in kleinen oder großen Einheiten, zitiert werden, zwischen Anführungszeichen gesetzt werden; dabei kann es mit jedem gegebenen Kontext brechen und eine Unendlichkeit neuer Kontexte auf eine Art und Weise hervorbringen, die absolut unendlich ist.“ (Derrida, S.144) [15]
Wenn ich Derrida also richtig verstehe, kann jedes Element mit jedem anderen beliebigen Element in Verbindung gesetzt werden und neue Kontexte schaffen: Heißt das dann quasi, Müsli mit Safran und das Ganze mit asiatischen Stäbchen essen? Also anders formuliert, kann ich einen deutschen Tanzschritt neben einen koreanischen Tanzschritt setzen? Kann ich die ukrainischen Stickereien, die wir auf den Blusen der Tänzerinnen sehen, über die Streifenmuster der iranischen Röcke setzen? Wenn moderne Gesellschaft ein kulturelles Hybrid ist, sollte es der „Volkstanz“ von heute dann auch sein?
Die Frage ist, wie wir in einer globalisierten Welt unser Kulturerbe in die Zukunft projizieren wollen und vor allen Dingen, was wir damit sagen wollen. Traduktion ist, wie mit dem eingangs beschriebenen Bild des Fadenspiels von Donna Haraway vereinfacht dargestellt, ein In- Empfang-Nehmen und Weitergeben von Mustern. Dabei werden Fäden fallen gelassen, aber es können auch neue Dinge entstehen. Die String Figures (=Fadenfiguren) von Donna Haraway sind für sie nur eine mögliche Ausformulierung von den von ihr geprägten „SF´s“. „SF´s“ kann ausformuliert auch bedeuten: „so far“ (bis jetzt), spekulative Fabulation, Science-Fantasy und Science-Fiction. [16] Das heißt doch eigentlich, wir können die Fäden der uns weitergegebenen tradierten Muster unseres Kulturerbes wieder in die Hände nehmen und neue politisch-kulturelle spekulative-Fantasy-Visionen in die Zukunft hinein fabulieren. Für eine Vision von Morgen, denn die brauchen wir in unserer globalisierten Gesellschaft sicherlich noch.
[1] Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.dwds.de/wb/tradieren
[2] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.11
[3] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.52
[4] Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.21
[5]Vgl.Dr.Walsdorf,Hanna,Vortrag"Volkstanz_Tradition“,Letzter-Zugriff-19.03.2021, https://www.tanzfonds.de/media/TE_projekte/te106_heute_volkstanzen/Vortrag_Walsdorf_Volkstanz_Tradition.pdf
[6] YouTube, Seyras, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=VBMN_Vl7aUk&t=40s
YouTube, Blankeneser Fischertanz, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=P4LJU8rWXk4
YouTube, Tampete, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=0EscQbN4cOQ
YouTube, Triolets, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=K-pj1QNMp4s
[7] Wikipedia, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://de.wikipedia.org/wiki/Kontratanz
[8] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.42
[9] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.14
[10] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.139
[11] YouTube, 10 Best Jerusalema Dance Moves |WORLDWIDE, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=1zl3f6zwc-M
[12] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.139
[13] YouTube, The Hu, Letzter Zugriff 19.03.2021, https://www.youtube.com/watch?v=v4xZUr0BEfE
[14] Vgl. Marek, Roman (2013): Understanding Youtube. Über die Faszination eines Mediums, Bielefeld: transcript, S.192
[15] Schechner, Richard (2006) Performance Studies - an introduction, 2nd Edition, Routledge, New York and London, S. 144 Zitat:Derrida, 1988
[16] Vgl. Haraway, Donna (2018), Unruhig bleiben, 1. Auflage, Campus Verlag, Frankfurt am Main, S.20